Vernetzte Alters- und Pflegeheime
Die Informatik-Plattform SIEMS ist in Betrieb
Alters- und Pflegeheime untereinander und mit externen Partnern wie Ärzten, Apothekern oder Politikern zu vernetzen: Das ist das Ziel des 2004 gegründeten Vereins SIEMS. Am Donnerstag wurde eine dazu bestimmte Informatik-Plattform vorgestellt.

 

Kommunikation, Information und Koordination seien wichtige Voraussetzungen für das Funktionieren von Alters- und Pflegeheimen, sagte Projektkoordinator Michel Meyer am Donnerstag anlässlich der Präsentation der SIEMS-Plattform im Le Manoir in Givisiez. Dies gilt für die Abläufe innerhalb eines Heims ebenso wie für die Vernetzung mit externen Partnern, von medizinischen Einrichtungen bis zum Bundesamt für Statistik. Um den wachsenden Anforderungen an die interne und externe Kommunikation gerecht zu werden, brauche es ein massgeschneidertes Informationsinstrument, betonte Projektchef Slah-Eddine Drissi.
Dieses Instrument hat Drissi mit seiner Firma Tecost SA im Auftrag des Vereins SIEMS (Système d'Information pour Etablissement Médicalisés ou de Soins) entwickelt. Dem Verein gehören heute 19 Alters- und Pflegeheime aus einem grossen Teil des französischsprachigen Kantonsgebiets an. Interesse habe man allerdings auch in Deutschfreiburg signalisiert, betonte Drissi. In einer ersten Phase arbeiten derzeit fünf Heime mit der Plattform; die übrigen 14 sollen im Verlauf des nächsten Monats folgen.

 
Einfacher und schneller
Die ersten Reaktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien durchwegs positiv, sagte Christophe Auguste, SIEMS-Präsident und Direktor des Alters- und Pfegeheims Saint-Martin in Cottens. Arbeits-, Verwaltungs- und Kommunikationsprozesse würden durch das System wesentlich vereinfacht und verkürzt.
Slah-Eddine Drissi nutzte die Gelegenheit, um vorzuführen, wie die Plattform funktioniert. So lässt sich etwa über die Pflegebedürfnisse jedes Heimbewohners genau Buch führen, Dienstpläne können auf einfache Weise verwaltet werden, oder man kann statistische Auswertungen vornehmen. Jeder Nutzer erhält, je nach seinen Aufgaben, Zugang zu den für ihn wichtigen Informationen. Eine Besonderheit ist laut Drissi die Tatsache, dass die Plattform GELAEMS (Gestion Electronique des Listes d'Attentes des EMS du district de la Sarine), auf der die Wartelisten der Heime des Saanebezirks verwaltet werden, in das SIEMS-System integriert werden kann. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass sämtliche Datenbanken mit jenen des kantonalen und des Bundesamtes für Statistik kompatibel seien.
Die Kosten für das Projekt, an dessen Entwicklung vier Personen während eines Jahres gearbeitet haben, belaufen sich auf 600 000 Franken. Verglichen mit anderen Instrumenten, die auf dem Markt seien, sei dies sehr günstig, betonte Christophe Auguste.
 
Von CAROLE SCHNEUWLY